Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers trauert um Landessuperintendent i.R. Hartmut Badenhop, der am 25. Juli 2025 im Alter von 94 Jahren in Hannover verstorben ist.
Landesbischof Ralf Meister würdigt Hartmut Badenhop als einen „klugen, aufmerksamen Ratgeber. Sein theologischer Scharfsinn und sein feiner Humor gaben gleichermaßen Orientierung und Ermutigung. Gespräche mit ihm waren von großer Ernsthaftigkeit und zugleich von Leichtigkeit getragen.“
Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Tübingen, Basel und Göttingen wurde Hartmut Badenhop 1958 ordiniert. Seine ersten beruflichen Stationen führten ihn als Schülerpfarrer in das Landesjugendpfarramt und 1962 als Pastor in die Kirchengemeinde Grone bei Göttingen. 1967 wurde er Superintendent im damaligen Kirchenkreis Göttingen-Nord, bevor er 1982 als Landessuperintendent die Leitung des Sprengels Hannover übernahm, die er bis zu seiner Pensionierung 1994 innehatte.
Sein theologisches Denken war geprägt von den Erfahrungen der NS-Zeit und der Auseinandersetzung mit dem damaligen Versagen der Kirche. Früh setzte er sich für die Aufarbeitung der Geschichte und für die Wiederaufnahme des christlich-jüdischen Dialogs ein – ein Engagement, das seine Arbeit im ökumenischen und interreligiösen Kontext entscheidend prägte.
Mehr als siebzehn Jahre wirkte Badenhop in der Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit und war Mitbegründer der Synodalgruppe „Offene Kirche“. Mehr als ein Jahrzehnt leitete er den Landessynodalausschuss. Er gehörte zudem der 7. Synode der EKD an. Seine Gabe, tiefgründige theologische Überlegungen mit menschlicher Wärme zu verbinden, machte ihn zu einem geschätzten Gesprächspartner.
Als geprüfter B-Kirchenmusiker förderte er zudem die Kirchenmusik und war Vorsitzender des Landesarbeitsausschusses Gottesdienst und Kirchenmusik sowie Mitglied im Landesposaunenrat.
Bereits am ersten Evangelischen Kirchentag 1949, damals noch unter dem Namen „Evangelische Woche“, nahm Badenhop als Bläser teil. Die Laienbewegung in der Evangelischen Kirche war ihm zeitlebens ein besonderes Anliegen. Er gehörte dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags an (bis 1991) und war maßgeblich an der Vorbereitung des Kirchentags 1983 in Hannover beteiligt. Im Jahr 2025 konnte er mit seiner Familie noch den „Abend der Begegnung“ beim 39. Kirchentag in Hannover erleben.
Für Hartmut Badenhop war die Kirche ein Ort ernsthafter Auseinandersetzung, demokratischer Teilhabe und gelebter Diakonie. Den christlichen Glauben verstand er als vielgestaltig und wandlungsfähig – Veränderung war für ihn Ausdruck einer lebendigen Kirche. Prägende Akzente setzte er in der generationsübergreifenden Arbeit sowie im ökumenischen und interreligiösen Dialog. Auch im Ruhestand blieb er ein wacher und engagierter Mitdenker, der aufmerksam die Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft verfolgte.
Badenhop war verwitwet, lebte im Ruhestand in Hannover und hinterlässt vier erwachsene Söhne.
Die Trauerfeier findet am Sonnabend, 02. August 2025, in der Neustädter Hof- und Stadtkirche Hannover um 14 Uhr statt.
Rebekka Neander, Stellv. Pressesprecherin der Landeskirche